Übersicht aller Referenzen​

Städtebauförderprogramm: Sozialer Zusammenhalt (vormals: Soziale Stadt)

Goslar-Jürgenohl

Ruhender Verkehr im öffentlichen RaumDer Stadtteil Jürgenohl wurde gegen Ende des 2. Weltkrieges unter dem großen Druck der Wohnungsknappheit errichtet. So begann um 1948 auf dem ehemaligen Rollfeld des Fliegerhorstes die Wohnbauaktivitäten. Von Westen nach Osten entstand nach und nach eine neue Wohnsiedlung, die insbesondere für Flüchtlinge bzw. Heimatvertriebene aus Osteuropa ein neues Zuhause wurde.

Das Projekt im Überblick

  • Sanierungsgebietsgröße ca. 109,5 ha
  • Maßnahmenzeitraum 2018-2027
  • Investitionsvolumen ca. 9,6 Mio. Euro
  • Rechnungswert (Honorar) 456.000 € (netto)
  • Auftraggeber Stadt Goslar
  • Einwohnerzahl ca. 50.369 Einwohner (Stand 30.06.2020)
Marktplatz Jürgenohl
Logowettbewerb 2018
Stadtteilbüro Jürgenohl

Heute leben im Stadtteil rund 8.370 Menschen (Stand 30.06.2020). Jürgenohl ist der einwohnerstärkste Stadtteil Goslars. Aufgrund der Geschichte war und ist Jürgenohl ein bevorzugter Wohnstandort von Eingewanderten und deren Nachkommen. Im Zuge der internationalen Wanderungsströme der letzten Jahre haben sich jedoch die Anteile der Nationalitäten verschoben. Jürgenohl übernimmt vielfältige Aufgaben eines Ankommerstadtteils. Durch den verstärkten Zuzug in das Gebiet hat sich auch ein Wandel der Altersstruktur vollzogen, denn unter den Eingewanderten befindet sich ein großer Anteil junger Menschen. Nichtsdestotrotz ist der Anteil älterer Menschen (65 Jahre +) im Sanierungsgebiet hoch. Es zeigen sich in Jürgenohl typische Dynamiken für Siedlungen dieses Baualters: die Jürgenohler:innen der ersten Generation, haben mittlerweile ein Alter erreicht, in dem sie nicht mehr mit Barrieren bzw. alleine leben können oder sind bereits verstorben. Folglich ziehen junge Familien mit Kindern nach. Jürgenohl befindet sich in einem Wandel. Auffällig ist eine zunehmende Anonymisierung der Nachbarschaften sodass ein hoher Integrationsbedarf für das Quartier besteht. 

Bei den sozialen Infrastruktureinrichtungen steigt die Nachfrage, die dieser jedoch in dem Umfang nicht gerecht werden können. Es fehlen v.a. Aufenthalts- und Begegnungsräume für alle Altersgruppen, die ein nachbarschaftliches Neben- und Miteinander ermöglichen und bestärken. 

Verkehrliche Probleme und Herausforderungen ergeben sich aus der am motorisierten Verkehr orientierten Erschließung des Stadtteils. Auffällig ist die starke Präsenz des ruhenden Verkehrs, sei es in Form von Garagenhöfen oder in den Straßenräumen parkenden Autos, was deren Nutzung stark einschränkt. Nachhaltige Mobilitätsformen haben bislang noch keinen Stellenwert.

Obwohl der Freiraumanteil in Jürgenohl hoch ist, lässt dies nicht auf die tatsächliche Nutzbarkeit schließen. Nur selten ist die Nutzung gewollt. Hinzukommt, dass die Ausstattung Mängel in Funktion und Gestalt aufweist und dadurch die Aufenthaltsqualität gering ist. Die Freiflächen stellen auch im Hinblick auf die Verbesserung des Stadtklimas ungenutzte Potenzialflächen dar.

Ein weiteres großes Defizit stellt im gesamten Sanierungsgebiet, sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Wohnumfeld, eine unzureichende Barrierefreiheit dar.

Es ist erforderlich Strategien einer städtebaulichen und sozialen Weiterentwicklung zu definieren, um den Stadtteil nachhaltig und v.a. zukunftsfähig zu gestalten. Als wichtiges Steuerinstrument wird die Etablierung und Verstetigung eines Quartiersmanagements angesehen. Das Quartiersmanagement soll bereits bestehende Strukturen nutzen, weiter ausbauen und unter den unten aufgeführten Zielsetzungen vernetzten.

Projektziele

Der Stadtsanierungsprozess „Jürgenohl“ zielt darauf ab, das Sanierungsgebiet in seiner Attraktivität als Wohn- und Lebensstandort für alle Bewohner zu stärken. Es gilt in den kommenden Jahren, eine typische Siedlung aus den 1950er/1960er Jahren an die veränderten Anforderungen und Ansprüche anzupassen und dabei ihren Charakter zu wahren. Folgende Maßnahmen werden im Erneuerungskonzept skizziert:

  • Öffnung und Erweiterung der sozialen Infrastruktureinrichtungen
  • Aktivierung von Beteiligung und Mitwirkung der Bewohnerschaft
  • Imageverbesserung des Quartiers
  • Zielgruppendifferenzierte Qualifizierung des Wohnumfeldes
  • Modernisierung von Spielplätzen
  • Aufwertung und Herstellung von Freizeit und Aufenthaltsbereichen
  • Abbau von Barrieren
  • Um- und Neugestaltung von Wegeverbindungen und Straßenräumen inkl. der Neuordnung des ruhenden Verkehrs
  • Etablierung einer zukunftsweisenden und klimaschonenden Mobilität
  • Um- und Neugestaltung von öffentlichen Plätzen
  • Schaffung eines soziokulturellen Stadtteilzentrums
  • Aufwertung und Anpassung des Wohnbestandes 

Aufgaben | Leistungsumfang der BauBeCon Sanierungsträger GmbH:

Die Aufgaben sind umfassend und beinhalten die Beratung der Stadt bei allen Fragen der Sanierung u.a.

  • Vor-Ort-Präsenz (laufende Beratung der Eigentümer, Mieter, Pächter und sonstigen Betroffenen)
  • Erarbeitung einer kommunalen Förderrichtlinie
  • Förderrechtliche Prüfung der Investitionsvorhaben einschl. Kostenerstattungsberechnungen
  • Vertragsmanagement und Begleitung privater Modernisierungsmaßnahmen
  • Betreuung Herstellung und Änderung von Erschließungsanlagen
  • Aufstellungen von Kosten- und Finanzierungsübersichten nach § 149 BauGB
  • Verwaltung des Treuhandvermögens
          • Vorbereitung und Beantragung von Städtebauförderungsmitteln (jährliche Programmanmeldung)
          • Überwachung des Bruttokostenrahmens der Gesamtmaßnahme
          • Aufstellung von Wirtschaftsplänen zur Beschlussfassung in städtischen Gremien
          • Überwachung des Einsatzes von Kassenmitteln (Landes- und städtische Mittel) 
          • Überwachung der Mittelverwendungsfristen
          • Abwicklung des Zahlungsverkehrs
          • Erstellung des Verwendungsnachweises und der jährl. Zwischenabrechnungen nach R-StBauF
          • Erstellung von Sachberichten je Einzelmaßnahme
  • Beratung der Stadt bei städtebaulichen Planungen
  • Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung

 

 

Ansprechpartner der Stadt Goslar

Herr Artur Dorn
Frau Elisa Ko

T 05321-704-312
T 05321 – 704-562

E-Mail: Artur.Dorn@goslar.de
E-Mail: Elisa.Ko @goslar.de 

Hauptniederlassung Bremen
BauBeCon Sanierungsträger GmbH

Geschäftsstelle Osnabrück
BauBeCon Sanierungsträger GmbH

Kamp 1 c
49074 Osnabrück
T + 49 (0)541.28727
F + 49 (0)541.27107

Geschäftsstelle Quedlinburg
BauBeCon Sanierungsträger GmbH

Word 3
06484 Quedlinburg
T + 49 (0)3946.77936.0
F + 49 (0)3946 .77936.9

Niederlassung Magdeburg
BauBeCon Sanierungsträger GmbH

Schönebecker Straße 29/30
39104 Magdeburg
T + 49 (0)391.408229.0
F + 49 (0)391.408229.19

Sanierungsbüro Wolgast
BauBeCon Sanierungsträger GmbH

Chausseestraße 2
17438 Wolgast
T + 49 (0)3836.3399223
F + 49 (0)3836.3399328
Top
n/a